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Thomas Petri zeigt seine Werke im "Raum 7" unter dem Titel "Seascapes"
Fotografieren, zerlegen, neu zusammensetzen: Der Heidelberger Fotokünstler Thomas Petri schafft auf diese Weise "Composed Photographs" - das dazu erforderliche
Computer-Programm hat er sich selbst geschrieben. Unter dem Titel "Seascapes" hat er einige Werke im Raum 7 ausgestellt.
Die technische Seite der Fotografie hat Thomas Petri bei Gerhard Vormwald gelernt. 1955 in Trier geboren studierte er nach dem Schulbesuch von 1975 bis 1982 in Marburg. 1982
übernahm er die Leitung des Pariser Studios von Gerhard Vormwald, dem er dorthin gefolgt war.
Seit 2001 hat Thomas Petri die zusammengesetzen Fotos als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit entdeckt. Ganze Serien liegen dem Endprodukt zugrunde. Dabei geht es nicht um ein fixes
Abbild der Wirklichkeit. Die Motive werden komplett aufgelöst und in ihre Pixel-Bestandteile zerlegt. Aus ihnen formt Thomas Petri seine Motive, seine Meerlandschaften.
Seine Fotografie bewegt sich an der Grenze zwischen Realität und Abstraktion. Sie offenbart Wirklichkeit, komprimiert mit klar erkennbarer künstlerischer Handschrift. Die
horizontale Linie ist wesentlicher Bestandteil der Bildstruktur. Sie teilt und bedingt letztlich auch das Format der "Seascapes". Die Länge der Bilder variiert zwischen 75 Zentimetern und zwei Metern.
Aus Licht, Atmosphäre und Strukturen komponiert Thomas Petri seine Werke. Dabei spielt auch die Rhythmik, das Wiederholen bestimmter Bildsequenzen eine Rolle. Die Meerlandschaften
präsentieren sich dem Betrachter nicht mehr gegenständlich, sondern ganz neu interpretiert kraftvoll, vertiefend, ausgleichend und aufwühlend zugleich.
Was in seinen Fotografien gesehen wird, überrascht Petri immer wieder selbst. "Es macht mir Spaß zu hören, was die Leute entdecken und interpretieren", sagt der Fotograf.
"Ich selbst sehe mich da eher gehandicapt, denn ich weiss, was meinen 'Seascapes' zugrunde liegt."
RNZ 14.5.2019
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